Das Unternehmen Erlenbacher Schiffswerft

Die Geschichte und Entwicklung der Werft in Erlenbach

Entstehungsgeschichte von 1668 bis 1921

Seit 1668 wurden von der Familie Schellenberger hölzerne Mainschiffe, Schelchen und kleinere Nachen in der Schifferstadt Wörth am Main gebaut. Der Betrieb wurde 1886 von Anton Schellenberger als alleinigem Inhaber übernommen – die Modernisierung der Werft begann. Bereits elf Jahre später im Jahr 1897 begann der Wechsel vom handwerklichen zum industriellen Schiffbau, bei dem er sein erstes eisernes Schiff auf Kiel legte. Aus Platzmangel wurde der Betrieb schließlich im Jahr 1917 auf die gegenüberliegende Mainseite von Wörth nach Erlenbach am Main verlegt und hieraus entstand die Bayerische Schiffbaugesellschaft (BSG). Nach zwei Jahren startete der Werftbetrieb in Erlenbach und bereits Anfang 1921 war der erste Stapellauf für ein Kranschiff mit der damals sehr beachtlichen Größe von 1.100 Tonnen Tragfähigkeit.

Die Werft während der Kriegs- und Nachkriegszeit

Während der Kriegszeit wurde die Arbeit in der Bayerischen Schiffbaugesellschaft nicht niedergelegt. Die BSG baute Marinefährprähme und Artillerieträger für die Kriegsmarine sowie Landungsboote für das Heer. Nach dem Ende des Krieges wurde Erlenbach von amerikanischen Truppen besetzt und der Betrieb wurde nach fünf wöchiger Stilllegung mit dem Bau von 19 Fährbrücken wieder aufgenommen. Diese sollten die gesprengten Mainbrücken vorläufig ersetzen. Kurz darauf begann auch wieder der Schiffbau und Mitte der 50er Jahre stand die BSG mit ihrer Produktion tonnagemäßig an der Spitze aller deutschen Binnenschiffswerften. Ab jetzt baute die Werft auch Seeschiffe. Zwei Motortanker für den Atlantikdienst waren die ersten Seeschiffe, die in Bayern produziert wurden. Das größte Seeschiff aus Erlenbach, der Seetanker Gertrude Wiener der Reederei DeVries Hamburg, war beinahe 89 Meter lang und 12 Meter breit. Das Schiff hatte eine Tragfähigkeit von 2.750 Tonnen. Die Kiellegung war im Jahr 1961.

Übernahme der Erlenbacher Schiffswerft durch Familie Brunner/Domarin

Die Umfirmierung zur Erlenbacher Schiffswerft wurde am 01.04.1997 vorgenommen. Die Erlenbacher Schiffswerft ging in den Privatbesitz der Domarin-Eigner, Familie Brunner, über. Domarin hat sich auf den Wasser- und Schiffbau spezialisiert.

Seither erfolgte eine Vielzahl an Modernisierungen und Umstrukturierungen in der Erlenbacher Schiffswerft.

Weiterentwicklung und Modernisierung ab 2010

2010 wurde die Abfallwirtschaftshalle neu gebaut. 2011 und 2012 folgten die Sanierung der Hellinganlage und die Überholung der Krananlagen. 2014 wurde ein Qualitätsmanagement nach ISO 9001:2008 eingeführt. 2017 folgte die Erneuerung der Brennmaschine und der Elektrik. 2018 wurde das Qualitätsmanagement auf ISO 9001-2015 rezertifiziert.

Im Mai 2022 übernimmt das oberösterreichische Familienunternehmen Felbermayr die Mehrheit an der bestens etablierten und eigentümergeführten Unternehmensgruppe Domarin.

Die Geschäftsführer der Erlenbacher Schiffswerft sind Josef Honner, Rainer Traunwieser, Stefan Hielle und Bernhard Strasser.